Taxi und ich haben uns Anfang Juli zu einem verlängerten Wochenende an die kleine Saône aufgemacht - also an den gemütlichen, ländlichen Flusslauf zwischen Corre und St. Jean de Losne. Gegend gucken, Boote gucken, Kühe gucken :). Als ich mehr zufällig die Webseite vom Château de Rigny entdeckt habe und dort etwas von Park und Pool las, war klar, wo wir uns dafür unterbringen :).
Der Pool war dann tatsächlich ausgesprochen klasse. Abends nach einer Anreise mit leichten Hindernissen (auch rote Autos sind nicht immer leicht zu finden, *g*) durften wir zwar nicht mehr rein, aber dafür bin ich dann morgens um acht vom Bett direkt in den Pool gehopst und dann frühstücken gegangen. Nach den ersten zwei Bahnen war ich wach, und beim Frühstück später dann gerade zu ekelhaft hellwach :). Eben dieses sorgte dann allerdings doch ein wenig für Ernüchterung, weil es doch sehr arg französisch war. Nicht mal die Croissants waren gut - anscheinend hat das Dörfchen keinen Bäcker, und so behelfen sie sich mit Aufbackbackwerken. Für ein Haus, das auch ein Feinschmeckerrestaurant ist, eine ziemliche Schande. Und wie man Eier derart geschmacklos hinbekommt, müssen sie mir auch mal verraten.
Ansonsten war es aber klasse - ein kleines Schlösslein mit entsprechender Ausstattung - so, als ob man im Museum wohnt, dort, wo man sonst nur auf festgelegten Wegen und hinter rotbekordelten Absperrungen durchspazieren darf. Grosse Zimmer, hohe Wände, ein Badezimmer mit genug Ablagefläche selbst für meine Sachen, Wintergarten und Terrasse fürs Frühstück mit Aussicht auf Seerosenteich, quakende Gänse (ob die für die Küche gehalten werden, hab ich vergessen zu fragen) und einen Seitenarm der Saône. Etwas ruhiger hätte es allerdings sein können - das Lieblingshobby der Angestellten ist es anscheinend, mit einem Laubbläser in der Gegend umherzulaufen. Aber auch damit sind sie bisher mein Favorit unten den bisher besuchten Hotels.
Die Gegend war auch nett - leichte Hügel, viele weisse Kühe (so weiss, dass ich Taxi nur mit Mühe davon überzeugen konnte, dass das wirklich keine Schafe sind :), Sonnenblumen- und Kornfelder, der gemütliche Fluss, winzige, frankreichüblich heruntergekommene Dörfer und kleine Herrenhäuser und Schlösser an jeder Ecke. Franzosen fahren wie immer wie die Irren und das neuerdings nur noch zu zweit - es klebt immer einer dem anderen am Heck, selbst wenn sonst niemand weit und breit ist. Komische Sitten.
Und trotz der vielen Kühe gab es in den beiden grossen bis riesengrossen Supermärkten, in denen wir danach gefragt haben, keine Frischmilch - nur ein endloses Angebot an H-Milch mit diversen Zusätzen, *graus*. Vielleicht sollten wir eine Kuh mit auf unser Boot nehmen... Achja, und ein Restaurant in der Nähe von Vesoul ist das schlechteste überhaupt - die Kellnerinnen noch unfreundlicher als die Kellner in Wien und das Essen so schlecht, dass sie nicht mal mehr mit der Wimper zucken, wenn sie halbvolle Teller abräumen. Und Tretbootfahren ist auch auf der Saone anstrengend. Wie gut, dass das Hausboot Rudersklav, äh, einen Motor hat 8).