Besuch im Museum HAARUNDKAMM
22. Mai 2010
Das Museum HAARUNDKAMM in Mümliswil (Schweiz) ist ein Museum der Sorte „zwar klein, aber sehr fein“, modern gestaltet und mit ganz viel Liebe zu Haar, Kamm und Frisur eingerichtet.
Weil es nur 30 Minuten mit dem Zug/Postauto von mir weg ist, haben wir uns an einem schönem Samstag wagemutig auf den Weg dorthin gemacht. Und hatten einen spassigen und kurzweiligen Nachmittag :D. Wohl weil es so schönes Wetter war, hatten wir das Museum für uns und konnten uns in aller Ruhe umschauen.
Da das Museum aus einer ehemaligen Kammfabrik entstanden ist, liegt ein Schwerpunkt eben auf Kämmen und der Herstellung von diesen. Alte Maschinen, Werkzeuge, die diversen Rohstoffe und viele Fotos zeugen von der langen Tradition. Nicht nur Nutz- sondern auch Schmuckkämme wurden hier hergestellt, selbst die Königshäuser von England und Spanien haben solche getragen.
Daneben hat es auch das, was Langhaars üblicherweise zu vermeiden versuchen – altmodische Haartrocker, Lockenwickler, Brennscheren und andere „Folterinstrumente“ werden gezeigt. Dazu gibt es Fotos von der viktorianischen Hochtürmfrisur bis hin zum Bubikopf.
Ergänzt wird die Ausstellung durch einen alten, geschichtenerzählenden Frisiertisch, an dem man liebsten grad Platz nehmen, seine heissgeliebten Haarschätze in den Schubladen verstauen und seine Haare bepuscheln würde.
Männertauglichkeit ist für auch sonst museumstaugliche Männer gegeben (es hat Berichte über Explosionen und Zelluloid-Gewumms…), Kinder dürften sich so ohne weiteres eher langweilen. Im kleinen Museumsshop bekommt man solide Acetatkämme von Boltina, dazu Holzkämme von design-a (im Gegenwert von mehreren Ficcares…). Darüber hinaus bietet das Museum auch Workshops zur Kammherstellung an.
Abzüge gibt es nur in der B-Note – das Museums-Café hatte weder Latte macchiato noch Kuchen. Zwar irgendwie verständlich, da das Besucheraufkommen ausserhalb von Führungen wohl nicht sehr hoch ist, aber trotzdem ärgerlich. Gruppen können immerhin vorab Kuchenwunsch anmelden.