Juni 2021 – Unangenehm, aber harmlos
16. Januar 2022
Acht Tage nach der Erstimpfung bekomme ich eine riesige, juckende Quaddel am Oberarm, als ob eine Mücke in der Grösse eines kleinen Elefanten mal so eben ein bisschen gemütlich gefrühstückt hätte. Die Wissenschaft ist sich einig: Der „Covid-Arm“ ist zwar unangenehm, aber harmlos. Kühlpad und Kortisonsalbe helfen ein bisschen, und nach ein paar Tagen ist das dann auch wieder weg.
Das Wetter ist meistens schön und sommerlich, und so fahre ich weiter viel mit dem Rad umher. Und auch mal über den Berg auf die andere Seite vom Jura, dabei „Erdbeertörtchen, Vanille-Eis, Espresso“ vor mich hinmurmelnd. Jedenfalls, solange ich noch Luft dafür übrig habe. Irgendwann erreiche ich aber tatsächlich das geplante Café, und der Weg nach Hause führt weniger anstrengend um den Berg drumrum.
Kaum haben sich die Beine davon erholt, mache ich das, was ich schon sehr lange vorhabe: Ich laufe auf den höchsten Punkt vom Kanton, und schaffe es mit Spass und Schokokeksen tatsächlich bis ganz oben. Aber natürlich habe ich mir die Entfernung und die Höhenmeter vorher schon ziemlich schöngeredet, es ist weiter und anstrengender als gedacht.
Zurück an der Seilbahnstation gibt es zwar nicht den ersehnten Saft, aber immerhin Eistee, und so schaffe ich es dann auch wieder bis ganz nach unten. Dort lasse ich mich quasi direkt in die Aare rollen, für den ersten Schwumm der Saison.
Ein paar Tage später rächt sich der Übermut, ich habe eine fiese Wadenzerrung und statt Laufrunden gibt es ein bisschen Nordic Walking und noch mehr Velotouren als eh schon. Eine davon geht an einem See mit Badestelle vorbei, das muss ich natürlich auch ausprobieren. Und finde ihn viel zu warm im Vergleich zur Aare. Aber schön ist es schon.
Mitte Juni ist dann Zeit für Holunderblüten. Meine übliche Sammelstrecke im Wald ist wegen Wegarbeiten gesperrt, aber es finden sich glücklicherweise Alternativen. Und so lassen sich auch dieses Jahr wieder einige Sonnenstrahlen im Glas einfangen und für den Winter konservieren.
Weiter geht es mit dem Rad, und auch klar: In dem Moment, wo ich mal wieder begeistert festelle, dass man sich auf den gut ausgeschilderten Velorouten nicht verfahren kann, da verfahre ich mich. Und lande irgendwo mitten im Wald, wo es wirklich nicht mehr weitergeht. Eine Million Mücken freut sich sehr, ich mich nicht so sehr.
Aber dank GPS findet sich der richtige Weg schnell wieder. Allerdings wird dann das Wetter schlechter, meiner Wade geht es auch noch nicht wieder so richtig gut, der Kopf fängt an zu schmerzen, und so ziehe ich zum ersten Mal den Zug-Joker, fahre zum nächsten Bahnhof und lasse dann das Velo und mich gemütlich heimschuckeln.
Nebenbei kommt noch eine gute Nachricht: Der Jungfrau-Marathon 2021 findet statt. Die Organisatoren haben sich einiges einfallen lassen und unter anderem die Strecke und die Startaufstellung umgestellt, so dass die Corona-Regelungen erfüllt sind. Jetzt muss nur noch die Wade halten bis September, eine Laufweste für die Verpflegung gefunden werden und das Wetter bitte schön werden und die Corona-Zahlen niedrig bleiben.
Ende Juni dann die zweite Impfung. Die merke ich ziemlich deutlich, mit Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Mimimiwäääh, aber hilft ja nix, nach 24 Stunden ist dann auch wieder gut und es bedeutet: Zweitgeimpft und zertifiziert, ich kann im Juli zur Familie fahren!
Gehört:
Coldplay – Higher Power
OneRepublic – Run
Sehr gelacht über:
Bestzeit-Podcast #56 „Endlich wieder was los – endlich wieder unterwegs“
Gebacken:
Nuss-Schoko-Kuchen mit Kirschen
Zitronenkuchen
Gesehen:
Ein Lauf durch unsere Stadt