Mietwagen
Alleine schon wegen Taxis umfangreicher Fotoausrüstung haben wir uns
entschieden, in Cornwall mit dem Mietauto rumzudüsen. Praktischerweise
kann man
das gleich zusammen mit dem Flug buchen - und in so einem Angebot ist es
meistens dann auch noch billiger. Nachdem die Saison für Direktflüge
nach Cornwall schon
vorbei war und wir keine Lust hatten, in London von einem Flughafen zum
nächsten zu wechseln, haben wir den Wagen direkt ab Heathrow gemietet und
dort
auch wieder zurückgegeben. Das hat auch alles problemlos geklappt - direkt
am
Flughafenausgang zum Schalter, dort unterschreiben, ein kleiner Bus fährt
einen
dann raus zum Mietautoabholparkplatz, Schlüssel entgegennehmen, abfahren
:). Für die Strecke Heathrow-Hayle haben wir dann jeweils etwas über sechs
Stunden gebraucht.
Linksverkehr
Der englische Linksverkehr ist tückisch für harmlose
Kontinentaleuropäer,
zunächst schaut man grundsätzlich in die falsche Richtung, hat
Mühe, die
richtige Spur im ganzen Chaos zu finden, genug Abstand vom linken Bordstein zu
halten (wir hatten nach den zwei Wochen eine Radkappe weniger...) und nicht
unbeabsichtigt zum
Geisterfahrer zu werden. Zusätzlich lieben Engländer ihre Kreisel,
fast
überall werden dadurch Ampeln ersetzt und sogar mitten auf zweispurigen
Autostrassen tauchen die auf einmal auf. Besonders fies sind die Doppelkreisel,
da hilft fast nur noch ein Kompass, um den richtigen Ausgang zu finden.
Beifahrer mit Überblick sind da hilfreich :). Nach zwei, drei Tagen
gewöhnt
man sich dann aber daran und düst fast schon wie ein Engländer
kreiselnderweise
durch die Gegend.
Neben dem Fahren auf ungewohnter Strassenseite sind die teilweise sehr engen
und steilen Strassen leicht stressig, aber nach den anderen Tücken
trotzdem vergleichsweise harmlos - vorsichtig um die Kurven fahren und bei
Gegenverkehr die Ausweichstellen nutzen. Dafür sind die Strassen auch weit
draussen noch in einem sehr guten Zustand, Probleme mit Schlaglöchern oder
Baustellen haben wir nicht gehabt. Und die Parkplaetze kosten zwar überall
viel Geld (wir sind ab und zu erst angekommen,
wenn
der Parkwächter schon weg war und haben dadurch nichts zahlen müssen,
ansonsten
empfiehlt es sich dringend, immer genug Kleingeld für die
Parkgebühren dabei zu
haben), dafür gibt es aber fast überall auch gleich eine
erstaunlich saubere Toilette.
Wegweiser
Tja, Wegweiser... Die touristischen Hauptattraktionen wie das Minack Theatre
und der St.Michael's Mount sind alle sehr gut ausgeschildert. Wenn man dagegen
kleine Buchten oder weniger bekannte Ziele ansteuert, ist man ohne gute
Strassenkarte ziemlich aufgeschmissen - ausgeschildert wird meistens erst an
der Abzweigung selber, so dass man an dem Schild auch schon wieder
vorbeigefahren ist... Eine Karte im Masstab 1:50 000, wie zum Beispiel die
Landranger-Serie von Ordnance Survey (die gab es vor Ort fast überall zu
kaufen), ist da sehr sinnvoll, nicht nur, weil dort Parkplätze, der
Küstenwanderweg und kleine Buchten verzeichnet sind.
Alternativen zum Auto
Zugegeben, fürs Autofahren ist Cornwall eigentlich viel zu schade.
Traumhaft
ist der
Küstenpfad
, auf dem man ganz Cornwall umwandern kann. Und für Abstecher unterwegs
gibt es
genug Busse, die auch noch kleinste Dörfer abfahren. Wer einen Urlaub mit
mehr
Zeit und Ruhe verbringen und das Land erwandern möchte, findet daher in
Cornwall genug Möglichkeiten dafür.
Fahrradfahrer waren dagegen in Cornwall fast keine unterwegs - was aber
aufgrund der vielen Steigungen und des teilweise heftigen Gegenwindes
eigentlich nicht verwundert. Nichtsdestotrotz bekommt man spezielle
Fahrradkarten, auf denen geeignete Routen beschrieben sind, und auch der
Fahrrad-Reiseführer "England per Rad" macht keinen Bogen um Cornwall - und
die
Landschaft ist so schön, dass sich vermutlich alleine dafür die
Anstrengung
lohnt.
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